In diesem Artikel erwartet Sie:
- Wie Prämien für Mitarbeiterempfehlungen aussehen müssen; und wie nicht
- Mitarbeiter werben Mitarbeiter - Tipps und Tricks aus der Praxis
- Wie sieht ein fertiges Prämien-Konzept für Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter aus?
Einleitung: Warum auch Sie von einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm profitieren
Zalando, die Deutsche Bahn, Adidas und auch kleinere oder mittelständische Unternehmen nutzen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programme als Teil ihrer Rekrutierungsstrategie, um die besonders schwer zu findenden Talente zu gewinnen und zu halten. In der Tat können diese Unternehmen insgesamt bis zu 50% ihrer offenen Stellen zuverlässig durch Empfehlungen von Mitarbeitern rekrutieren.
Die Vorliebe von vielen Unternehmen systematisch auf Mitarbeiterempfehlungen zu setzen ist nicht verwunderlich, da ein entsprechendes Programm in der Regel wesentlich kostengünstiger und effektiver ist als einen Headhunter anzustellen. Mit den richtigen Maßnahmen und vor allem dem richtigen Belohnungssystem können Mitarbeiterempfehlungen auch für Ihr Unternehmen eine berechenbare und kontinuierliche Quelle für Neueinstellungen sein.
Doch das funktioniert nur, wenn das Konzept dahinter auf Ihr Unternehmen abgestimmt ist und ein paar wichtige Faktoren berücksichtigt werden. Welche das sind und wie das bei Ihnen aussehen könnte, erfahren Sie hier.
Dem "Dark Void"-Effekt entkommen – Erfolgreiches “Mitarbeiter werben Mitarbeiter” funktioniert nur mit zeitnahen Prämien
Haben Sie oder eine Ihnen bekannte Person schon mal dem Arbeitgeber eine Personalempfehlung ausgesprochen, die dann scheinbar “im Nichts” verschwand? Dies ist ein häufiges Phänomen in vielen Unternehmen, das wir den "Dark Void"-Effekt nennen. Wenn ein Mitarbeiter eine Empfehlung ausspricht, gibt es danach allzu oft keine weitere Kommunikation. Ob die Empfehlung angenommen wurde oder nicht, erfährt der Mitarbeiter im Idealfall erst 6-9 Monate später, wenn der Gehaltsscheck nach der Einstellung und Probezeit eintrifft. Zu diesem Zeitpunkt hat der Mitarbeiter seine Empfehlung aber schon längst wieder vergessen, und die Belohnung kommt zu spät, um noch eine nachhaltige, psychologische Wirkung zu haben. Hier bleibt sehr viel Potenzial liegen. Und das ist leider in vielen Unternehmen noch der günstigste Fall. Wird die Empfehlung ignoriert oder abgelehnt, erhält der Mitarbeiter oftmals überhaupt kein Feedback – und das ist sehr demotivierend. Es ist verständlich, dass Mitarbeiter zögern, an einem solchen Prozess teilzunehmen und ihre Zeit zu investieren und persönliche Beziehungen zu involvieren.
In Kürze: Es ist entscheidend, die Fortschritte und Erfolge der Mitarbeiter zeitnah anzuerkennen, Entscheidungen und Prozessschritte zu kommunizieren und fair zu belohnen.
Wie Sie die richtigen Prämien für das Mitarbeiterempfehlungsprogramm wählen
Gewohnheiten entstehen nur dann, wenn das Ziel auch wirklich attraktiv ist und es auf dem Weg dorthin schnelle, motivierende Erfolgserlebnisse gibt. Dies gilt für persönliche Routinen, aber auch, um die Teilnahme an einem Empfehlungsprogramm zur Gewohnheit werden zu lassen! Dazu braucht das Programm:
- eine hohe Sichtbarkeit im Unternehmen (eine Email oder Verlautbarung am “schwarzen Brett” reicht nicht)
- eine hürdenfreie und simple Teilnahme (wenig Bürokratie; wenig initialler Aufwand)
- und attraktive Belohnungen.
Während ein gut durchdachtes Programm, wie Sprad, für die ersten beiden Punkte sorgt, muss jedes Unternehmen selbst herausfinden, welche Belohnungen es anbieten soll und kann. Schließlich ist ein einfacher Bonus, d.h. mehr Geld, nicht für jeden als Anreiz attraktiv genug. Bargeldprämien können zwar eine attraktive Option sein, vor allem für Mitarbeiter der unteren oder mittleren Ebene, seltener aber für Personen in leitenden Positionen, die bereits finanziell abgesichert sind. Auch verbinden manche Menschen die Geldprämie mit Käuflichkeit, wenn es um Freunde und Bekannte geht, was einen inneren Konflikt erzeugt. Die richtigen und spannenden Belohnungen zu finden, die möglichst viele Mitarbeiter ansprechen, ist also nicht nur eine Frage des Geldes.
Schritt 1 ist daher: Finden Sie die Vorlieben Ihrer Mitarbeiter heraus.
“Was empfinden Ihre Kollegen als eine reizvolle und faire Belohnung für Ihre Teilnahme? Sind es Wochenendausflüge? Zusätzliche Urlaubstage? Saisonale Unterstützungen wie Supermarkt- oder Weihnachtsgutscheine? Oder doch gar etwas soziales und uneigennütziges wie Spendenmöglichkeiten? (Geheimtipp!) Es führt kein Weg daran vorbei: Sie müssen Ihre Mitarbeiter fragen, was sie wollen.
Bei der Auswahl der Belohnungen ist es nicht nur wichtig, dass sie motivierend sind, sondern auch, dass sie im Idealfall auch im Unternehmen sichtbar und ein Gesprächsthema sind. Eine Einmalzahlung wird niemanden interessieren, und der Mitarbeiter, der sie erhält, wird niemandem davon erzählen.
Origineller wäre es, die Person, die fleißig am Programm teilnimmt und regelmäßig Empfehlungen ausspricht, mit etwas zu belohnen, über das man gerne und mit gutem Gewissen redet. Wichtig ist, dass die Empfehlung (die Aktion des Mitarbeiters) belohnt wird, und nicht nur das Endresultat, welches außerhalb seines Einflussbereichs liegt (i.e., die Einstellung). Unsere Beispiele für Prämien mit hoher interner Sichtbarkeit und “word-of-mouth” Potenzial:
- Ein Spaziergang mit dem CEO (eine tolle Geschichte, die man den Kollegen erzählen kann; und möglicherweise eine große Sache für den betreffenden Mitarbeiter)
- Einen Monat lang den besten Mitarbeiterparkplatz nutzen dürfen
(immer für alle sichtbar; erzeugt Mundpropaganda) - Firmenwagen, der zwei Wochen lang genutzt werden darf ("das Empfehlungsmobil")