Rexx Empfehlungsprogramm: Moderne Lösung für deutsche Unternehmen

By Jürgen Ulbrich

Über 60% der deutschen Unternehmen sagen inzwischen, dass Mitarbeiterempfehlungen ihr effektivster Recruiting-Kanal sind. Trotzdem scheitern viele Empfehlungsprogramme, vor allem in der Blue-Collar-Rekrutierung. Der Widerspruch ist deutlich: HR sieht die Kraft von Mitarbeiternetzwerken, doch klassische Tools treffen in einer vielfältigen Belegschaft oft nicht ins Schwarzes.

Sie erfahren gleich, warum Standardfunktionen des Rexx Empfehlungsprogramm bei DACH-Unternehmen häufig unterperformen – und was führende Mittelständler anders machen. Es geht nicht um eine weitere Software-Schicht. Es geht darum, wie Ihr Unternehmen Produktionsmitarbeitende und Büroangestellte so erreicht, dass messbare Erfolge entstehen – in Ihrem bestehenden Recruiting-Workflow.

Das lernen Sie:

  • Warum eingebettete Rexx Mitarbeiter werben Mitarbeiter-Funktionen bei echter Beteiligung an Grenzen stoßen
  • Wie moderne, kulturell angepasste Ansätze den Fachkräftemangel in Deutschland lösen, ohne Ihren Recruiting-Workflow zu stören
  • Praktische Integrationsstrategien, die Betriebsrat-Compliance sichern und gleichzeitig echten ROI liefern
  • Benchmarks aus Top-Programmen in DACH – und eine detaillierte Mittelstandsfallstudie mit 70% Plus bei Facharbeiter-Einstellungen

Deutschlands Fachkräftemangel bleibt. Der demografische Druck steigt, der Wettbewerb um Talente wird härter. Systematische Mitarbeiterempfehlungen sind vom Nice-to-have zur strategischen Notwendigkeit geworden. Viele Organisationen verlassen sich aber noch auf Basisfunktionen, die aus einer anderen Zeit stammen. Damals saßen die meisten am Schreibtisch, checkten regelmäßig Mails und kommunizierten ähnlich.

Die Realität? Eine CNC-Fachkraft in Baden-Württemberg braucht andere Ansprachen als ein Softwareentwickler in Berlin. Die eine Person checkt WhatsApp in Pausen. Die andere scrollt zwischen Meetings durch LinkedIn. Ihr Lagerteam sieht die sorgfältige Empfehlungs-Mail nie, weil es sein Postfach nur zweimal im Monat öffnet. Ihr Engineering-Team wäre vielleicht nur eine überzeugende Nachricht davon entfernt, eine Ex-Kollegin zu empfehlen – wenn Sie den richtigen Kanal im richtigen Moment nutzen.

Deutsche Unternehmen haben zusätzliche Komplexität, die internationale HR-Tech selten ausreichend abdeckt. Betriebsrat-Einbindung ist kein Nice-to-have, sondern oft gesetzlich vorgeschrieben. DSGVO-Compliance verlangt transparente Datenflüsse, die über Checkboxen hinausgehen. Und kulturelle Erwartungen in Teams bedeuten, dass Prämien fein austariert sein müssen, damit sie nicht rein transaktional wirken.

Hier zeigt sich die Lücke zwischen generischen Softwarefunktionen und Markterfordernissen am klarsten. Rexx Recruiting unterstützt tausende deutsche Organisationen solide bei Bewerbermanagement und Recruiting. Bei modernen Mitarbeiterempfehlungen – vor allem für Blue- und White-Collar zugleich – ist die Standardfunktionalität aber oft nur ein Startpunkt und keine vollständige Lösung.

1. Die Realität von Mitarbeiterempfehlungen in deutschen Unternehmen

Mitarbeiterempfehlungen sind für deutsche Arbeitgeber mit akutem Talentmangel entscheidend. Eine IAB-Studie von 2022 zeigt: 57% der Einstellungen in der Industrie entstehen inzwischen über Empfehlungen. Dieser Wert hat sich seit 2015 verdoppelt. Der Grund: Der Markt ist enger geworden. Zudem liefern empfohlene Kandidatinnen und Kandidaten oft bessere Qualität, starten schneller und bleiben länger als Bewerbende aus klassischen Quellen.

Die Beteiligungsraten erzählen aber eine andere Geschichte. Die meisten deutschen Unternehmen berichten, dass weniger als 15% der Belegschaft aktiv bei Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen mitmachen. Der Bruch ist besonders in der Produktion groß. Die Awareness liegt hier oft unter 10%. Genau diese Rollen sind extern jedoch am schwersten zu besetzen.

Beispiel: Ein Automobilzulieferer aus Stuttgart mit 800 Mitarbeitenden in Engineering, Produktion und Verwaltung. Das Team hat das eingebaute Empfehlungsmodul von Rexx Recruiting vor 3 Jahren eingeführt. HR verschickte E-Mails, hing Poster in Pausenräumen auf und erwähnte das Programm im Onboarding. Das Ergebnis? Nur 8% der Produktionsmitarbeitenden und 22% der Büroangestellten gaben jemals eine Empfehlung ab. Engineering lag bei 30% – respektabel, aber zwei Drittel blieben ungenutzt.

Das Unternehmen analysierte die Abbruchstellen und sah Muster. Produktionsmitarbeitende nannten 3 Hürden: Sie checken selten E-Mails, sie verstehen den Prozess nicht, und sie sind unsicher, ob ihre Kontakte "gut genug" sind. Büroangestellte hatten andere Probleme: Sie wollen helfen, vergessen es aber im Alltag. Die Oberfläche ist hakelig. Außerdem fehlte der Überblick, welche Rollen gerade dringend sind.

AbteilungBekanntheitsgradTeilnahmerateEmpfehlungen pro aktiv Teilnehmendem
Produktion (n=420)45%8%1,2
Verwaltung (n=180)78%22%2,1
Engineering (n=200)85%30%3,4

Diese Zahlen spiegeln Muster in der deutschen Industrie. Der Hays Recruiting Barometer 2023 (2.400 Unternehmen) zeigt: Nur ein Drittel der Blue-Collar-Beschäftigten weiß überhaupt, dass es ein Empfehlungsprogramm gibt. Von ihnen versteht weniger als die Hälfte, wie sie teilnehmen oder welche Prämien es gibt.

Rechtliche und kulturelle Faktoren verstärken die Komplexität. Das Arbeitsrecht verlangt die Beteiligung des Betriebsrats bei Programmen, die Prozesse oder Datenverarbeitung betreffen. Viele Unternehmen merken das erst nach dem Start. Folge: Verzögerungen, Nacharbeit oder Abbruch, wenn der Betriebsrat Bedenken äußert. Selbst gut vorbereitete HR-Teams unterschätzen, wie gründlich Betriebsräte Datenschutz prüfen – besonders bei Zugriff auf soziale Netzwerke oder Kontaktlisten.

So prüfen Sie Ihre Lage konkret:

  • Teilnahmeraten nach Abteilung und Jobkategorie auswerten – differenzieren Sie über White-/Blue-Collar hinaus
  • Nicht-Teilnehmende zu Hürden befragen – über ihre bevorzugten Kanäle statt Standardumfragen
  • Referral-Prozess aus Mitarbeitendenperspektive mappen – Schritte, Technik, Reibungspunkte
  • Ihre Kennzahlen mit Benchmarks für Größe und Branche vergleichen
  • Historie der Betriebsratseinbindung dokumentieren – früh involviert oder reaktiv?

Dieser Überblick ist die Basis für spürbare Verbesserungen. In den meisten Unternehmen liegt Referral-Potenzial brach. Nicht, weil Mitarbeitende nicht helfen wollen. Sondern weil Systeme nicht zu den Kommunikations- und Nutzungsgewohnheiten verschiedener Gruppen passen.

2. Wo Standardfunktionen des Rexx Empfehlungsprogramm zu kurz greifen

Rexx Recruiting bietet starke Funktionen fürs Bewerbermanagement. Doch das native Rexx Empfehlungsprogramm folgt einem One-size-fits-all-Ansatz, der mit Workforce-Diversität kämpft. Das System erwartet: Mitarbeitende loggen sich ins Webportal ein, öffnen den Referral-Bereich, tippen Daten ein und kommen später zurück. Im Büro mit ständigem PC-Zugang klappt das. Für Produktion, Fahrerinnen, Pflege, Service und andere Non-Desk-Rollen entstehen Hürden.

Die Kommunikationslücke ist zentral. Ein Logistikunternehmen aus NRW macht das sichtbar. Es rollte das Referral-Modul für 600 Mitarbeitende in Büro und Lager aus. HR schickte E-Mails mit Screenshots und Schritt-für-Schritt-Anleitung. Nach 3 Monaten gab es 42 Empfehlungen. 41 kamen aus dem Büro. Eine einzelne vom Lager – von einer Aufsicht, die ohnehin Mails prüft.

Im Gespräch mit Lagerkräften wurde klar: Viele öffnen die Arbeitsmail nur zweimal im Monat, meist auf Aufforderung. Privat nutzen sie ständig WhatsApp. Sie würden gerne gute Leute empfehlen – wenn sie niemand zum Portal-Login, neuen Passwörtern und Formulare tippen zwingt, schon gar nicht im Handy-Browser.

KommunikationskanalPräferenz BüroPräferenz ProduktionResponse-Rate BüroResponse-Rate Produktion
Arbeits-E-MailPrimärSelten68%12%
Intranet-PortalRegelmäßigNiemals45%3%
WhatsAppGelegentlichPrimär52%81%
SMSNiedrigHoch38%73%

Neben Kanalgrenzen fehlen dem Standard-Tracking für Empfehlungen in Rexx tiefe Qualitätssignale. Das System speichert, wer wen empfohlen hat. Es zeigt aber kaum Netzwerkwert oder Muster. HR sieht nicht leicht, welche Mitarbeitenden regelmäßig starke Talente empfehlen, welche Bereiche die erfolgreichsten Empfehlungen liefern oder welche Rollen besonders von Netzwerken statt externem Sourcing profitieren.

Diese Datennblindheit kostet Chancen. Ein Maschinenbauer in Bayern nutzt Rexx für Recruiting, trackt Empfehlungen aber in Excel. Grund: Die benötigten Analysen fehlen. Fragen sind offen: Welche Produktionsteams haben die besten externen Netzwerke? Bleiben Empfehlungen bestimmter Abteilungen länger? Gibt es saisonale Muster in der Empfehlungsqualität? Standard-Reports in Rexx beantworten das nicht ohne viel manuelle Arbeit.

Auch die Candidate Experience leidet. Wer über das Basissystem empfohlen wird, erhält einen generischen Link. Es fehlt die persönliche Nachricht. Der Hinweis, dass die eigene Kontaktperson einen wirklich empfohlen hat. Es gibt keine Prozesssichtbarkeit, solange man nicht aktiv nachfragt. Das untergräbt den Hauptvorteil von Referrals: die warme Einführung statt nüchterner Abwicklung.

DSGVO-Compliance erhöht die Komplexität. Rexx bietet Basis-Einwilligungen, aber nicht die Granularität, die viele Betriebsräte heute verlangen. Mitarbeitende sollten selektiv zustimmen können – etwa für LinkedIn-Netzwerkanalyse vs. einfache Kontakt-Referral – mit klar dokumentierter Datennutzung. Standard-Implementierungen in Rexx bieten diese Transparenz und Kontrolle selten ohne Individualentwicklung.

So adressieren Sie die Lücken:

  • Erheben Sie tatsächliche Kommunikationsgewohnheiten Ihrer Mitarbeitenden – Büropräferenzen gelten nicht überall
  • Berechnen Sie die realen Programmkosten inklusive HR-Aufwand für manuelles Tracking und Follow-ups
  • Befragen Sie neueinstellungen zur Candidate Experience – fühlte sich die Empfehlung wie Mehrwert oder wie Extra-Schritt an?
  • Prüfen Sie, welche Analytics Ihr Leadership braucht – und was Ihr System liefert
  • Auditieren Sie DSGVO gemeinsam mit dem Betriebsrat – Lücken früh klären statt später blockiert zu werden

Wenn das Rexx Empfehlungsprogramm in der Standardform nicht reicht, heißt das nicht, dass Sie Rexx aufgeben. Es bedeutet: Erkennen, welche Funktionen Sie über spezialisierte Lösungen ergänzen. Diese integrieren sich in Ihren Recruiting-Workflow und lösen echte Beteiligungs-Hürden für die gesamte Belegschaft.

3. Wesentliche Funktionen für moderne Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme

Ein wirksames System für deutsche Unternehmen braucht Zugänglichkeit, Compliance und kulturelle Passung. Das liefern generische Tools selten zugleich. Erfolgreiche Programme teilen Merkmale, die weit über einfache Formulare hinausgehen.

Multi-Channel-Engagement ist die Basis. Sprad, eine spezialisierte Referral-Plattform für den DACH-Markt, zeigt den Ansatz mit Unterstützung für WhatsApp, SMS, Microsoft Teams, Slack und E-Mail – in einem System. Mitarbeitende erhalten Anfragen über ihren bevorzugten Kanal, antworten kurz und brauchen keinen Portal-Login.

Ein mittelständischer Maschinenbauer in Baden-Württemberg hat Sprads Multi-Channel-Ansatz neben Rexx Recruiting eingeführt. Im ersten Monat sprang die Beteiligung in der Produktion von 9% auf 34%. Der Unterschied: Statt zum E-Mail-Formular zu schicken, sendete HR WhatsApp-Nachrichten wie "Wir suchen CNC-Fachkräfte – kennen Sie jemanden? Einfach mit Name und Nummer antworten." Diese Einfachheit brachte in 4 Wochen mehr qualifizierte Empfehlungen als das E-Mail-Programm im Jahr davor.

Laut Sprads interner Analyse von 180 deutschen Kundenunternehmen in Q4 2023 steigern mobile Kanäle die Blue-Collar-Teilnahme um 280% gegenüber reinen E-Mails. Im Büro ist der Effekt mit 45% kleiner, aber spürbar – besonders, wenn Mitarbeitende direkt aus LinkedIn oder Teams empfehlen, ohne den Kontext zu wechseln.

ProgrammfunktionImpact auf ProduktionsrollenImpact auf Büro-RollenImplementierungsaufwand
WhatsApp-Integration+280% Teilnahme+45% TeilnahmeNiedrig
LinkedIn-Network-MatchingNicht relevant+65% passende MatchesMittel
Gamification-Elemente+95% nachhaltige Aktivität+30% nachhaltige AktivitätMittel
DSGVO-konformer NetzwerkzugriffFür Compliance erforderlichFür Compliance erforderlichHoch

LinkedIn-Network-Matching ist für Wissensarbeit entscheidend. Sprads System erlaubt optional das Teilen von LinkedIn-Kontakten und nutzt KI, um passende Kontakte für offene Rollen zu finden – nach Skills, Erfahrung und Standort. Mitarbeitende behalten die Kontrolle. Sie prüfen Vorschläge, bevor sie jemanden ansprechen. Sie entscheiden, ob Recruiter ihr Netzwerk sehen oder nur anonymisierte Matches.

Das steigerte relevante Empfehlungen bei Engineering und Verwaltung nahe München um 65%. Statt "kenne ich jemanden?" liefert das System proaktiv Vorschläge. HR erhält besser passende Profile. Privatsphäre und Autonomie bleiben gewahrt – auch für vorsichtige Betriebsräte.

Gamification, kulturell passend umgesetzt, hält die Aktivität hoch. Keine grellen Rankings oder harter Wettbewerb, der in deutschen Unternehmen unpassend wirkt. Erfolgreich sind Meilensteine, Teamerfolge und transparente Fortschritte, die den Beitrag des Teams betonen.

Ein Chemieunternehmen führte quartalsweise Team-Challenges ein. Abteilungen konkurrierten um die meisten qualifizierten Empfehlungen für Engpassrollen. Statt Einzelprämien gab es Teamerlebnisse wie verlängerte Pausen oder kleine Events. Die Teilnahme blieb 8 Quartale in Folge über 40%. So bricht das übliche Muster aus Start-Hoch und schnell sinkender Aktivität.

Echtzeit-Analytics und Transparenz sind wichtig – für Mitarbeitende und HR. Moderne Systeme zeigen Empfehlenden den Prozessstatus, liefern Feedback zur Qualität und machen sichtbar, welche Rollen dringend sind. Für HR zählen Dashboards mit Source-Qualität, Time-to-Hire nach Quelle, Cost-per-Hire und Indikatoren, welche Mitarbeitenden als High-Value-Empfehler für bestimmte Rollen gelten.

DSGVO-Compliance muss umfassend und dokumentiert sein. Das heißt:

  • Explizite Opt-ins in jeder Programmphase – Netzwerkzugriff, Kommunikationspräferenzen, Datenaufbewahrung
  • Granulare Kontrolle, welche Daten mit wem wie lange geteilt werden
  • Klare Dokumente für den Betriebsrat zu Datenflüssen, Speicherung, Löschung
  • Automatische Audit-Trails mit Zeitstempel zu Einwilligungen und Änderungen
  • Regelmäßige Reviews als Teil des Workflows statt einmaliger Setups

Lokalisierung ist mehr als Übersetzung. Rechtsterminologie, Betriebsratsprozesse und Kommunikationsnormen müssen im System sichtbar sein. Das reduziert Reibung in Verhandlungen und zeigt Respekt vor Regeln.

Die besten Programme integrieren diese Elemente in ein System, das Mitarbeitende wirklich nutzen. Nicht, weil sie müssen, sondern weil es leicht ist und erkennbaren Nutzen stiftet. Wenn Prozesse zur Art passen, wie Menschen kommunizieren und arbeiten, steigt die Nutzung von selbst. Nicht durch ständige HR-Reminders oder höhere Prämien.

4. Betriebsrat und DSGVO sicher navigieren

Arbeitsrecht und Datenschutz in Deutschland definieren Regeln, die Referral-Programme machen oder brechen. Über die Hälfte gescheiterter Programme scheitert vor dem Start – wegen fehlender Betriebsratseinbindung. Das kostet Zeit, Vertrauen und manchmal das gesamte Vorhaben.

Die Rolle des Betriebsrats im Hiring ist nicht beratend, sondern gesetzlich verankert. Jede systematische Lösung für Empfehlungen, die personenbezogene Daten verarbeitet, Entscheidungen beeinflusst oder finanzielle Anreize vorsieht, braucht Konsultation und oft eine Vereinbarung. Wer das als späten Formalakt behandelt, produziert Probleme.

Ein Maschinenbauunternehmen in Hessen zeigt die Folgen. HR konfigurierte 3 Monate lang ein neues Rexx Empfehlungsprogramm mit erweiterten Funktionen, erstellte Kommunikation und wollte konzernweit starten. Erst dann ging das Team zum Betriebsrat für die "schnelle Abnahme". Sofort kamen Fragen zu Datenverarbeitung, Netzwerkzugriff und fairer Incentive-Struktur. Der Launch wurde 4 Monate gestoppt. HR musste Kernelemente neu bauen und Vertrauen über Transparenz zurückgewinnen.

Das Gegenbeispiel: Ein Chemieunternehmen in Rheinland-Pfalz holte den Betriebsrat von Tag 1 an Bord. HR präsentierte den Business Case, bat um Guidance bei Compliance und Fairness und gestaltete den Ansatz gemeinsam. Sie definierten klare Regeln für Datennutzung, Einwilligungen und Prämien – ausgewogen zwischen Unternehmenszielen und Schutz der Belegschaft. Der Start lief pünktlich, mit starker Unterstützung und Vertrauen, weil die Vertretung mitgestaltet hatte.

Compliance-BereichTypischer StolpersteinFolgenBest Practice
BetriebsratseinbindungSpäte Einbindung nach fertigem DesignVerzögerung, Redesign, beschädigte BeziehungenFrühe Partnerschaft in der Konzeptphase
Datenverarbeitung/EinwilligungGenerische PauschalerlaubnisseDSGVO-Verstöße, MisstrauenGranulares Opt-in mit klaren Zwecken
NetzwerkzugriffAutomatisches LinkedIn-ScrapingPrivacy-Bedenken, rechtliches RisikoMitarbeitenden-kontrolliertes Sharing mit Freigaben
AnreizstrukturenUngleicher Zugang nach RolleFairness-Beschwerden, geringe TeilnahmeGestaffelte Prämien für alle Segmente zugänglich

DSGVO-Compliance bei Referrals geht über Basisformulare hinaus. Das BDSG und die EU-Regeln verlangen explizite, informierte, freiwillige Einwilligung pro Zweck. Bei Empfehlungen verarbeiten Sie Daten von Empfehlenden und Kandidatenseite. Oft sensibel: Beschäftigungshistorie, Netzwerke, Präferenzen.

Eine DACH-HR-Compliance-Erhebung 2023 zeigt: 43% der Unternehmen fanden DSGVO-Lücken erst, nachdem Betriebsräte fragten oder Datenschutzbeauftragte im Audit Hinweise gaben. Häufige Verstöße: unklare Einwilligungen, fehlende Aufbewahrungsfristen, zu wenig Transparenz, wer auf Netzwerkdaten zugreift.

Spezialisierte Plattformen wie Sprad adressieren das mit Funktionen für deutsche Anforderungen. Das System setzt mehrstufige Einwilligungen um. Mitarbeitende stimmen einzeln zu: Empfehlungen geben, LinkedIn teilen, Recruiter-Sichtbarkeit, Programmnachrichten. Sie können das jederzeit anpassen. Änderungen greifen sofort, ohne manuelle HR-Eingriffe.

Dokumentation ist entscheidend – in Verhandlungen und Audits. Best Practices umfassen:

  • Detaillierte Prozessmaps vom Erstkontakt bis zur Löschung
  • Automatische Audit-Trails zu Einwilligungen, Zugriffen und Änderungen mit Zeitstempeln
  • Verständliche Datenschutzhinweise ohne Juristendeutsch, aber korrekt
  • Quartalsweise Compliance-Reviews statt Warten auf Probleme
  • Klare Aufbewahrungs- und Löschregeln mit Automatisierung statt manuellen Lücken

Netzwerkzugriff ist der sensibelste Bereich. Mitarbeitende zögern, LinkedIn zu teilen, wenn sie Scraping, endlose Speicherung oder breiten Zugriff befürchten. Moderne Systeme lösen das mit Transparenz und Kontrolle. Sie zeigen, welche Kontakte zu Rollen passen, lassen Freigaben pro Kontakt zu und dokumentieren, wer wann was gesehen hat.

Ein Pharmaunternehmen in Bayern setzte das um, nachdem der ersten Anlauf wegen Privacy-Bedenken des Betriebsrats scheiterte. Im revidierten System brauchte jede Einsicht eine Mitarbeitendenfreigabe – sogar für anonymisierte Matches. HR befürchtete Verzögerungen. In der Praxis gaben Mitarbeitende schnell frei, weil sie verstanden und kontrollierten, wie Daten genutzt werden. Netzwerkbasierte Empfehlungen stiegen um 140% gegenüber dem vorherigen Open-Access-Modell, das Misstrauen erzeugt hatte.

Prämien erfordern neben Steuern auch Compliance-Sicht. Betriebsräte prüfen, ob Regeln Gruppen benachteiligen, ob Produktion gleiche Chancen hat wie das Büro und ob Beträge Druck erzeugen, Ungeeignete zu empfehlen. Transparente, konsistente Regeln verhindern Beschwerden und sichern breite Teilnahme.

Erfolgreiche Compliance heißt nicht, den Betriebsrat zu minimieren oder Datenschutz zu umgehen. Es heißt, Programme zu bauen, die Privatsphäre respektieren, fair sind und transparent laufen. Das erfüllt Recht und steigert die Wirkung zugleich.

5. Integrationsstrategien: Referral-Lösungen mit Rexx Recruiting verbinden

Die Integration spezialisierter Referral-Plattformen mit Rexx Recruiting hält Workflows stabil und erschließt Funktionen, die nativ fehlen. Technik und Prozessintegration entscheiden, ob das erweiterte Programm nahtlos wirkt oder Aufwand ohne Mehrwert schafft.

API-basierte Integration ist der Goldstandard, um Sprads Referral-Funktionen mit Rexx' Bewerberverwaltung zu koppeln. Richtig umgesetzt landen empfohlene Kandidaten automatisch in Rexx – mit sauberem Source-Tracking. Der Standard-Workflow bleibt. Recruiter sehen Empfehlungen neben anderen Bewerbungen in Rexx. Kein Doppelerfassen, kein Systemwechsel, keine manuelle Synchro.

Ein Elektronikhersteller in Bayern mit 650 Mitarbeitenden zeigt das in der Praxis. Sprads Multi-Channel-Referrals laufen, Rexx bleibt das ATS. Geht eine Empfehlung per WhatsApp aus der Produktion oder als LinkedIn-Match aus dem Büro ein, füllt das System Kandidatendaten in Rexx – mit Kategorie und Empfehlenden-Zuordnung. HR trackt diese Empfehlungen in den Standard-Reports von Rexx plus erweiterte Analysen im Spezial-Dashboard. So entsteht volle Transparenz ohne Prozessbruch.

Sprads Integrationsreport Q1/2024 mit 95 deutschen Unternehmen zeigt: Integrierte Sprad-Rexx-Lösungen senken den HR-Adminaufwand um 63% gegenüber Standalone-Tracking. Die Zeitersparnis kommt durch Wegfall manueller Transfers, weniger Nachfasskommunikation und konsolidiertes Reporting.

IntegrationsansatzSetup-ZeitLaufender Admin-Aufwand/WocheDatenqualitätRecruiter-Akzeptanz
Manuelles Excel-Tracking1-2 Tage6-8 Stunden72%Niedrig
E-Mail-Weiterleitung1 Tag4-6 Stunden65%
Basis-CSV-Import3-5 Tage3-4 Stunden85%Mittel
API-Integration (Sprad-Rexx)5-10 Tage0,5-1 Stunde98%Hoch

Die Integration braucht Planung, um aktive Prozesse nicht zu stören. Bewährt ist ein Phasenmodell: Technische Verbindung prüfen, Pilot mit kleiner Gruppe, dann schrittweise Rollouts. So finden Sie Konfigurationslücken, bevor sie viele treffen.

Ein Logistiker bei Hamburg ging so vor. Woche 1: Technik, Datenfluss, Feldmapping, Testszenarien. Woche 2: Pilot mit der IT, 20 Personen testen End-to-End und geben UX-Feedback. Woche 3 bis 6: Rollout in weiteren Bereichen, Learnings einfließen lassen. In Woche 7 startete die Produktion. Bis dahin hatte HR Kommunikation verfeinert, Fehler behoben und Recruiter geschult.

Recruiter-Training ist kritisch. Selbst perfekte Technik scheitert, wenn Recruiter Referral-Infos nicht nutzen. Trainieren Sie, wie Referral-Kandidaten in Rexx erscheinen, wie Beziehungen und Kontexte sichtbar sind, wie Feedback an Empfehlende zurückfließt und wie Source-Qualität die Sourcingstrategie beeinflusst.

Konkrete Integrationsschritte:

  • Aktuelle Recruiting-Workflows vollständig mappen – von Freigabe bis Zusage
  • Definieren Sie, welche Rexx-Felder Referral-spezifische Daten aufnehmen, und mappen Sie sauber
  • Erstellen Sie Tests für Edge Cases – Duplikate, mehrere Empfehlende, Empfehlungen für geschlossene Stellen
  • Definieren Sie Erfolgskriterien über Grundfunktionen hinaus – Recruiter-Zufriedenheit, Time-to-Hire, Datenqualität nach 30/60/90 Tagen
  • Planen Sie im ersten Quartal regelmäßige Check-ins mit HR und IT, um Workarounds zu vermeiden

Single Sign-on (SSO) verbessert die Nutzung. Mitarbeitende greifen mit bestehenden Unternehmenszugängen zu. Das entfernt Passworthürden und gibt der IT zentrale Kontrolle – wichtig beim Offboarding.

Datensicherheit und Zugriffsrechte müssen zwischen Rexx und der Referral-Plattform abgestimmt sein. Legen Sie fest, wer Admin-Rechte braucht, wer Referral-Details sieht und ob Hiring Manager Einblick in Empfehlungen ihres Bereichs erhalten. Sprads rollenbasierte Rechte können die Rexx-Rechte spiegeln. Das hält Sicherheitsregeln konsistent.

Analytics-Integration schließt den ROI-Kreis. Rexx liefert Standard-KPIs. Spezialisierte Plattformen geben tiefe Einblicke in Netzwerkwert, Qualitäts-Trends und Teilnahme-Muster. Die besten Setups kombinieren beides in Executive-Dashboards. So sehen Sie Gesamtleistung und können drill-down auf Referral-Beiträge. Fragen wie "Welcher Anteil unserer schnellsten Einstellungen kam über Referrals?" oder "Welche Bereiche liefern die besten Referrals für technische Rollen?" werden beantwortbar.

Integration ist erfolgreich, wenn sie für Nutzer einfach bleibt und die Technik dahinter komplex sein darf. Mitarbeitende erleben einfache Prozesse über vertraute Kanäle. Kandidaten laufen reibungslos durch den Workflow. Recruiter sehen alles in der gewohnten Rexx-Oberfläche. Dann wirken erweiterte Referral-Funktionen wie eine natürliche Rexx-Erweiterung – nicht wie ein Zusatzsystem.

6. Performance-Benchmarks aus starken deutschen Referral-Programmen

Sie brauchen ein Bild davon, was "sehr gut" ist, um Ihr Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm zu bewerten. Spitzenprogramme in Deutschland übertreffen Medianwerte deutlich. Entscheidend ist die Umsetzung – angepasst an Belegschaft und Hiring-Herausforderungen.

Der IAB-Benchmark-Report 2023 analysierte 1.200 Unternehmen von 50 bis 5.000 Mitarbeitende. Das Ergebnis: Große Spannen zwischen Median und Top-Quartil. Das deutet darauf hin, dass Qualität der Implementierung wichtiger ist als Größe, Branche oder Standort.

Top-Quartil in der Industrie besetzt 35% aller Stellen über Empfehlungen, Median sind 18%. Bei Facharbeiterrollen ist der Unterschied größer: Spitzenwerte bis 48% über Referrals, typische Programme kommen auf 12%. Das schafft direkten Vorteil, wenn qualifizierte Profile knapp und extern teuer sind.

KennzahlMedianTop-QuartilTop-Dezil
Referrals als % aller Einstellungen18%35%52%
Aktive Teilnahmequote22%47%68%
Time-to-Hire (Tage) - Referrals382418
Cost-per-Hire (EUR) - Referrals2.8001.200750
12-Monats-Retention - Referrals81%91%96%

Teilnahmequoten streuen stark. Median: 22% aktive Mitarbeitende in 12 Monaten. Top-Quartil: 47%. Top-Dezil: über 68% – mehr als zwei Drittel empfehlen mindestens einmal pro Jahr.

Diese Unterschiede kommen primär aus dem Programmdesign, nicht aus der Branche. Eine Analyse des Bundesverbands der Personalmanager nennt Erfolgsfaktoren: Multi-Channel-Zugang für alle Gruppen, kontinuierliche Kampagnen für konkrete Rollen, transparente Wirkung für Mitarbeitende, Anerkennung jenseits von Geld, starke Betriebsratspartnerschaften.

Time-to-Hire zeigt den Effizienzvorteil. Median in Deutschland liegt bei 38 Tagen für Referral-Einstellungen – schon schneller als 47 Tage über alle Quellen. Top-Programme reduzieren auf 24 Tage, die Besten auf 18 Tage. Tempo ist kritisch, sonst verlieren Sie Kandidaten an andere Angebote.

Ein Maschinenbauer in NRW liegt im Top-Quartil. Das Team verbesserte das Rexx Empfehlungsprogramm über 3 Jahre und ergänzte im 2. Jahr Spezialfunktionen. Aktuell kommen 43% aller Einstellungen über Referrals, 52% aktive Teilnahme und 21 Tage Time-to-Hire bei Empfehlungen. Noch wichtiger: 12-Monats-Retention bei 94% gegenüber 78% bei Jobbörsenkandidaten.

Kosten sind ein weiterer Vorteil. Median-Cost-per-Hire über Referrals liegt bei ca. 2.800 Euro inklusive Prämien, Admin und Technik. Top-Quartil liegt bei 1.200 Euro – weniger als die Hälfte. Im Vergleich zu Agenturgebühren von 8.000 bis 15.000 Euro pro Besetzung ist der ROI selbst bei moderatem Erfolg stark.

Qualität zählt am meisten. Eine IAB-Studie 2023 zeigt: Empfohlene Mitarbeitende in der Industrie sind im 1. Jahr 13% produktiver, haben 40% geringere Fluktuation in Monaten 6-18 und erhalten bessere Leistungsbewertungen. Diese Effekte gelten branchenübergreifend, variieren aber je nach Komplexität und Cultural Fit.

Empfehlungen zur Verbesserung Ihrer Benchmarks:

  • Definieren Sie klare KPIs vor dem Start – Teilnahme, Referral-Anteil, Time-to-Hire, Cost-per-Hire, Quality-of-Hire, Retention nach 6/12/24 Monaten
  • Segmentieren Sie Analysen nach Bereich, Standort und Rolle – so erkennen Sie Stärken und Lücken
  • Quartalsweise Befragungen zu Awareness, Teilnahmeeinfachheit, wahrgenommenem Nutzen – setzen Sie Feedback schnell um
  • Benchmarken Sie gegen ähnliche Unternehmen in Ihrer Branche/Region statt gegen Querschnittswerte
  • Teilen Sie Erfolge intern mit Zahlen und Beispielen – Transparenz motiviert zur Teilnahme

Kontinuierliche Verbesserung trennt nachhaltige Programme von Eintagsfliegen. Top-Teams behandeln Referrals als strategische Fähigkeit. Sie investieren, messen, optimieren. Sie experimentieren, skalieren, was wirkt, und lassen weg, was nicht wirkt. Das treibt die Lücke zwischen Median und Spitze.

Ihr Ziel muss nicht das Top-Dezil sein. Bewegen Sie sich systematisch in 12-18 Monaten Richtung Top-Quartil. Schon kleine Schritte bringen viel – bei Dutzenden oder Hunderten Einstellungen pro Jahr.

Wenn Sie tiefer einsteigen wollen, liefert unser Benchmark Report 2023 konkrete Vergleichswerte und KPIs für deutsche Programme.

7. Mittelstandsfallstudie: Fachkräftemangel mit systematischen Empfehlungen lösen

Ein familiengeführter Präzisionsmaschinenbauer in Baden-Württemberg kämpfte mit dem Fachkräftemangel. 380 Mitarbeitende. Gesucht waren CNC-Fachkräfte, Werkzeugmacher, Qualitätstechniker. Trotz fairer Löhne und gutem Ruf standen Stellen im Schnitt 14 Wochen offen. Externe Agenturen kosteten im Vorjahr 140.000 Euro – mit gemischten Ergebnissen.

Das Unternehmen nutzte Rexx Recruiting effektiv im Bewerbermanagement, hatte aber kaum Empfehlungen – nur 4 in 12 Monaten, alle aus dem Büro für Verwaltungsjobs. Die Produktion, mit den stärksten Netzwerken im relevanten Handwerk, beteiligte sich kaum. HR sah das Potenzial, fand aber mit den bestehenden Tools keinen Zugang.

Nach gründlicher Analyse und in Abstimmung mit dem Betriebsrat führte das Team ein spezialisiertes Referral-System ein, integriert in die Rexx-Landschaft. Start im Januar, klare Ziele: Beteiligung in der Produktion in 6 Monaten auf 25% erhöhen, ein Drittel der Facharbeiterstellen über Empfehlungen besetzen und die Abhängigkeit von Agenturen um mindestens 50% senken.

Die Umsetzung begann mit Co-Creation: Produktionsleitung, Betriebsrat, Shopfloor-Mitarbeitende. So entstanden Kommunikation, Prämien und Regeln, die zur Kultur passten. Der Betriebsrat war Partner und brachte wichtige Impulse zu Fairness und Datenschutz ein.

Der Multi-Channel-Ansatz war der Hebel. Statt E-Mail und Portal nutzte HR WhatsApp bei passenden Vakanzen: "Wir suchen CNC-Fachkräfte – kennen Sie jemanden? Bitte Name/Nummer schicken, wir kümmern uns." Das entfernte die Hürden, die bisher blockierten.

MessgrößeVorherMonat 3Monat 6Monat 12
Beteiligung Produktion3%28%34%41%
Empfehlungen pro Monat0,38,211,714,5
Ø Time-to-Fill (Tage)98765243
% via Referral besetzt5%22%38%44%
Agenturausgaben (EUR)11.700/Monat8.900/Monat5.200/Monat3.800/Monat

Die Ergebnisse kamen schnell. Nach 3 Monaten lag die Produktion bei 28% Teilnahme – Ziel übertroffen. Mitarbeitende schätzten die Einfachheit und halfen gerne, gute Leute zu finden. Die persönliche Komponente war zentral: Es ging nicht um "Stellen", sondern um Kolleginnen und Kollegen.

Die Qualität überzeugte HR und Hiring Manager. Empfehlungen kannten die Realität vorher, weil Empfehlende ehrlich informierten. Interview-zu-Angebot lag bei 62% für Empfehlungen, 31% bei Jobbörsen. Cultural Fit stieg spürbar. Neue Kolleginnen und Kollegen kamen schneller an und brauchten weniger Betreuung im Onboarding.

Gamification hielt die Energie hoch. Das Unternehmen setzte teambezogene Anerkennung ein. Produktionsbereiche sammelten Punkte für Einstellungen durch Empfehlungen. Quartalsführer bekamen kleine Teamfeiern – verlängerte Pausen, Lunch, Ausflüge. Dieser Teamfokus passte zur Kultur und fand die Zustimmung des Betriebsrats.

Nach 6 Monaten war die Wende da. Time-to-Fill sank von 14 auf 7,5 Wochen. Engpassstellen blockierten nicht mehr die Kapazität. 38% der Facharbeiterstellen kamen durch Referrals. Die Abhängigkeit von teuren Agenturen mit oft schwachem Fit schrumpfte deutlich.

Finanziell zahlte es sich aus. Agenturkosten sanken von Ø 11.700 auf 3.800 Euro im Monat. Das sind ca. 95.000 Euro Ersparnis im Jahr. Rechnet man schnellere Produktivität und bessere Retention dazu, lag der Recruiting-ROI im ersten Jahr über 180.000 Euro. Plattform- und Prämienkosten bei rund 28.000 Euro. Das ergab das 6,4-fache an Wert.

Auch die Retention nach 12 Monaten überzeugte. Empfehlungen lagen bei 93% gegenüber 76% bei Agenturprofilen. In Exit-Gesprächen nannten die wenigen Abgänge vor allem private Gründe, nicht Unzufriedenheit im Job.

Die HR-Leitung nennt die Erfolgsfaktoren:

  • Frühe Einbindung des Betriebsrats als Partner, nicht als Hürde – das verbesserte das Programm
  • Multi-Channel-Kommunikation passend zu den Arbeitsrealitäten statt einheitlicher Corporate-Präferenz
  • Schnelle Iteration durch Feedback – nach 3 Monaten sah das Programm deutlich besser aus
  • Integration in bestehende Rexx-Workflows – Recruiter nutzten neue Funktionen ohne Bruch
  • Erfolge feiern – Zahlen und Geschichten hielten die Dynamik hoch

Das Programm wurde zum Vorteil im engen Arbeitsmarkt. In der Region sprach sich herum, dass der Hersteller aktiv Mitarbeitenden hilft, gute Leute ins Team zu holen. Das wirkt über direkte Empfehlungen hinaus. Passive Kandidaten reagieren offener auf Ansprache, weil sie Positives über Netzwerke hören.

Der Blick nach vorn: Das Unternehmen prüft Alumni-Netzwerke – Kontakt zu Ruheständlern und Ehemaligen. Es denkt über Kooperationen mit Berufsschulen nach, bei denen Mitarbeitende Talente für Ausbildungen empfehlen. Und es analysiert, wer die stärksten Netzwerke für bestimmte Rollen hat, um Kampagnen gezielt zu steuern.

Die Fallstudie zeigt: Selbst traditionelle Mittelständler können Einstellungen spürbar verbessern. Entscheidend sind kulturelle Passung, technische Integration ohne Workflow-Brüche, echte Partnerschaft mit Vertretungen und konsequentes Entfernen von Hürden für alle Segmente. Weitere Praxisbeispiele finden Sie in unseren Case Studies und Branchen-Seiten für Manufacturing & Blue-Collar.

Fazit: Mitarbeiterempfehlungen als Strategie gegen den Talentmangel

Der Fachkräftemangel in Deutschland löst sich nicht von allein. Demografie, Ausbildungskapazität und der Wettbewerb um Qualifizierte prägen das nächste Jahrzehnt. In dieser Realität sind Mitarbeiterempfehlungen kein Add-on, sondern zentral für die Personalplanung.

Drei Kernerkenntnisse sollten leiten. Erstens: Das Rexx Empfehlungsprogramm legt eine Basis. Für starke Resultate in heterogenen Belegschaften fehlen aber Multi-Channel-Zugang, kulturelle Anpassung und tiefe Analytics. Wer diese Lücken erkennt, kann gezielt spezialisierte Lösungen ergänzen – mit messbarem Mehrwert statt mehr Technik.

Zweitens: Compliance ist kein Hindernis, sondern schafft Vertrauen. Frühe Betriebsratspartnerschaft, transparente DSGVO-konforme Datenflüsse und echter Respekt für Privatsphäre führen zu Programmen, die Mitarbeitende gerne nutzen. Top-Programme sehen Betriebsräte als Partner, die Resultate verbessern.

Drittens: Der Unterschied zwischen Median und Spitze – 18% vs. 35% Einstellungen über Referrals, 22% vs. 47% Teilnahme – kommt vor allem aus der Umsetzung. Multi-Channel-Zugänglichkeit, kontinuierliche Ansprache, sinnvolle Anerkennung und enge Integration in Workflows wirken stärker als hohe Prämien oder große Kampagnen.

Ihre nächsten Schritte: Prüfen Sie Ihr aktuelles Programm ehrlich. Messen Sie Teilnahme je Segment, die Source-Qualität, Unterschiede in der Time-to-Hire, echte Cost-per-Hire inklusive versteckter Adminzeiten. Befragen Sie Mitarbeitende zu Hürden. Diese Basis zeigt Benchmarks und Hebel für den größten Effekt.

Planen Sie eine gemeinsame Session mit dem Betriebsrat, bevor Sie umbauen. Legen Sie den Business Case offen, fragen Sie nach Guidance zu Fairness und Compliance und setzen Sie Hinweise um. So vermeiden Sie Verzögerungen und Redesigns.

Nutzen Sie Pilotprogramme mit begrenztem Umfang. Starten Sie in einem Bereich oder Standort. Führen Sie 3 Monate Multi-Channel ein. Messen Sie hart gegen die Basis. Iterieren Sie nach Feedback von Teilnehmenden und Recruitern. So prüfen Sie wirksam und schaffen interne Referenzen für den Rollout.

Im härteren Wettbewerb werden Unternehmen gewinnen, die Netzwerke als strategischen Vermögenswert sehen. Die Talente, die Sie brauchen – Fachkräfte in Produktion, erfahrene Techniker, qualifizierte Engpass-Profile – sind mit Ihrer Belegschaft verbunden. Die Frage ist nicht, ob diese Netzwerke Wert haben. Sondern ob Ihr Recruiting es leicht und attraktiv macht, sie zu aktivieren.

Systematische Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme lösen nicht alles. Richtig umgesetzt besetzen sie aber ein Drittel bis die Hälfte Ihrer Stellen schneller, günstiger und in besserer Qualität als externe Alternativen. Und sie stärken Ihren Ruf als Arbeitgeber, der Beziehungen ernst nimmt und Kandidaten persönlich begegnet. In einem Markt, in dem Recruiting-Effektivität zum Wettbewerbsvorteil wird, zählt das mehr denn je.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was macht den Ansatz von Sprad wirksamer als die Standardfunktionen im Rexx Empfehlungsprogramm?

Sprad fokussiert sich auf Mitarbeiterempfehlungen mit Multi-Channel-Ansprache für deutsche Belegschaften – WhatsApp und SMS für die Produktion, LinkedIn-Matching fürs Büro, alles DSGVO-konform und mit deutscher Sprache. Standard in Rexx konzentriert sich auf Bewerbermanagement mit Basisformularen und der Annahme, dass alle regelmäßig E-Mails und Portale nutzen. Sprads spezialisierte Funktionen integrieren sich in Rexx und maximieren die Teilnahme über Blue- und White-Collar hinweg – bei konstantem Workflow. Unternehmen sehen dabei oft 3-4x höhere Produktionsteilnahme und 60% schnellere Time-to-Hire bei Empfehlungen im Vergleich zu reinem Rexx.

Wie begegnen wir Bedenken des Betriebsrats zum Datenschutz bei einem neuen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm?

Binden Sie den Betriebsrat früh ein – nicht erst zum Ende. Legen Sie offen, welche Daten erhoben, gespeichert, genutzt und gelöscht werden. Setzen Sie granulare Einwilligungen um. Mitarbeitende sollen je Element zustimmen – Teilnahme, LinkedIn-Sharing, Sichtbarkeit für Recruiter – und das jederzeit ändern können. Vereinbaren Sie regelmäßige Reviews, in denen der Betriebsrat die Nutzung gegen die Regeln prüft. Dieser Partneransatz schafft Vertrauen und stärkt das Programmdesign. Meist entstehen Einwände aus fehlender Transparenz oder später Einbindung, nicht aus grundsätzlicher Ablehnung.

Mit welchen Teilnahmeraten können wir realistisch in Produktion und Büro rechnen?

Bei E-Mail-only liegen Produktionsteilnahmen bei 5-10%, im Büro bei 20-30% – das spiegelt Kanäle, nicht die Bereitschaft. Mit WhatsApp und SMS erreichen Multi-Channel-Programme in 6 Monaten meist 30-45% in der Produktion. Manchmal sogar mehr als im Büro, weil Blue-Collar oft lokale, relevante Netzwerke hat. Top-Hersteller in Deutschland halten über 40%, wenn es wirklich einfach ist, Beiträge anerkannt werden und Empfehlungen zu Einstellungen führen. Der Schlüssel ist, Hürden abzubauen – nicht Prämien zu erhöhen. Sie finden praxisnahe Umsetzungstipps im Blog-Guide für Non-Desk Worker.

Wie lange dauert die Integration zwischen Sprad und Rexx Recruiting und welche Ressourcen brauchen wir?

Die technische API-Integration dauert meist 5-10 Arbeitstage. Die komplette Umsetzung mit Betriebsrat, Kommunikation, Recruiter-Training und Pilot liegt typischerweise bei 6-10 Wochen. Ressourcen: ca. 20-30 Stunden aus HRIS/IT für Setup und Tests, 15-20 Stunden aus HR für Konzept und Kommunikation plus Abstimmung mit dem Betriebsrat. Technisch ist es oft weniger komplex als erwartet. Der größere Teil steckt im Change Management, im Enablement der Recruiter und in passgenauer Kommunikation für verschiedene Gruppen.

Welchen ROI können wir erwarten, wenn wir eine spezialisierte Lösung zusätzlich zu Rexx einsetzen?

Gut umgesetzte Programme erzielen im 1. Jahr typischerweise das 3- bis 6-fache des Einsatzes – durch weniger Agenturkosten, schnellere Besetzungen und bessere Retention. Der konkrete Wert hängt von Ihrem Startniveau, der Anzahl Einstellungen und externen Kosten ab. Ein Mittelständler mit 40-60 Einstellungen pro Jahr investiert etwa 25.000-35.000 Euro in Plattform und Prämien. Dafür spart er 80.000-150.000 Euro durch weniger Agenturen und schnellere Besetzungen, die Engpässe verhindern. Darüber hinaus zählen Qualitätsgewinne stark: Empfehlungen halten 30-40% besser nach 12 Monaten und sind schneller produktiv. Berücksichtigen Sie Retention, Produktivität und weniger Interviewzeit mit ungeeigneten Profilen. Ganzheitlich gerechnet liegt der Gesamtwert oft 2-3x über den reinen Kosteneinsparungen.

Jürgen Ulbrich

CEO & Co-Founder of Sprad

Jürgen Ulbrich has more than a decade of experience in developing and leading high-performing teams and companies. As an expert in employee referral programs as well as feedback and performance processes, Jürgen has helped over 100 organizations optimize their talent acquisition and development strategies.

Free Templates &Downloads

Become part of the community in just 26 seconds and get free access to over 100 resources, templates, and guides.

No items found.

The People Powered HR Community is for HR professionals who put people at the center of their HR and recruiting work. Together, let’s turn our shared conviction into a movement that transforms the world of HR.